Herzenswunsch Schützenkönigin: Was gehört dazu?
NOZ 03.09.2017
Renate Strodmeyer von Schützenverein Höckel hat sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllt: Für ein Jahr übernimmt sie Aufgaben und Pflichten einer Schützenkönigin. Foto: David Ebeern
Osnabrück. Das Schützenfest ist der Höhepunkt feierfreudiger Schützen und an deren Spitze steht immer ein König oder eine Königin. Renate Strodmeyer hat sich mit ihrem Schuss zur Schützenkönigin einen Traum erfüllt. Doch welche Aufgaben und Pflichten kommen eigentlich auf die Regentin zu?
Wenn grün-weiße Fahnen an Straßen- und Wegesrändern leicht im Wind wehen und das Knallen der Marschtrommeln noch kilometerweit zu hören ist. Wenn ganze Ortschaften für drei Tage jegliche Arbeit niederlegen und die Zeit stehen bleibt – kann dies nur eines bedeuten: Es ist Schützenfest.
Kompletter Bericht in der PDF Datei
NOZ 08.07.2017, 13:30 Uhr
Damenschießgruppe wird 40 Jahre: 1977 erobern die Höckelerinnen eine Männerdomäne
Auf ihr 40-jähriges Bestehen blickt die Höckeler Damenschießgruppe „Gut Schuss“ zurück. Foto: Christian
Geers
Voltlage. Im Schützenverein Höckel gibt es einen doppelten Grund zum Feiern. Vor zehn
Jahren bezogen die Schützen des Voltlager Ortsteils ihre Schützenhalle. Und die Damenschießgruppe „Gut Schuss“ blickt auf ihr 40-jähriges Bestehen zurück.
1977 ist das Jahr, das als „Deutscher Herbst“ in die Geschichte eingeht. Arbeitgeber-Präsident Hanns Martin Schleyer wird von der Roten Armee Fraktion (RAF) entführt und ermordet, zeitgleich kapern palästinensische Terroristen ein deutsches Flugzeug, das später in Mogadischu von der GSG 9 befreit wird. 1977 ist das Jahr, das Schlagzeilen macht.
Kuchenbacken dürfen die Frauen
Für reichlich Gesprächsstoff in Höckel sorgt im selben Jahr gewiss auch das Ansinnen einiger Frauen. Deren Männer sind selbstverständlich Mitglied im Schützenverein Höckel Männer und Schützenverein – das ist nicht nur in Höckel eine gewachsene Beziehung, Frauen bleibt die Mitgliedschaft verwehrt. „Kuchenbacken durften sie aber fürs Schützenfest“, erinnert sich Anne Stricker. Ältestes Mitglied der Damenschießgruppe ist mit 55 Jahren übrigens Mechthild Ostermann.
Als 14 der 17 Mitglieder zwischen 22 und 55 Jahren an diesem Sonntagabend vor dem Vereinshaus zum Fototermin erscheinen, sind die Ereignisse vor vier Jahrzehnten natürlich ein Thema. In der Chronik des Vereins gibt es nur spärliche Hinweise, und auch zu den vergangenen Geburtstagen ist die Geschichte der Damenschießgruppe nur sporadisch aufgearbeitet worden.
Munition muss selbst mitgebracht werden
Überliefert ist, dass die Damen von einst den Widerstand der Herren erst brechen mussten. Die Ehefrauen von Karl-Heinz Niehaus und Friedel Kamper hatten sich 1976 in den Kopf gesetzt, einmal schießen zu wollen. Die Ehemänner holten die Erlaubnis beim damaligen Schützenpräsidenten Bernhard Klausing ein. Der ließ die Damen an die vereinseigenen Gewehre, nur bei der Munition zeigte er sich knauserig: Die mussten die Frauen selbst mitbringen. Danach etablierte sich eine Gruppe von Frauen, die sich regelmäßig zum Schießen trafen. Der Anfang war gemacht. Nur nebenbei: Etwas fortschrittlicher war der Schützenverein Ost- und Westeroden. Dort gründete sich die Damenschießgruppe bereits im Jahr 1972.
Satzungsänderung ermöglicht Mitgliedschaft
Bis 1986 waren die Frauen in Höckel „irgendwie für sich“, erinnert sich Anne Stricker. In der Jahreshauptversammlung gelang dann der Durchbruch: Der Schützenverein änderte seine Satzung und ermöglichte den Frauen die offizielle Mitgliedschaft. „Seitdem nehmen wir aktiv am Vereinsleben teil und sind nicht mehr wegzudenken“, ergänzt Karin Bloom. In den vergangenen 40 Jahren sind immer wieder am Schießsport interessierte Frauen dazu gestoßen. Alle zwei Wochen, immer mittwochs um 19.30 Uhr, greifen die Damen zu den Gewehren und trainieren. Der Übungsbedarf sei allerdings nicht so groß, sagt Bernadette Ameling. Was so viel heißt: Die Frauen sind gut im Training. „Anders als die Männer, die sich jeden Donnerstag treffen müssen“, frozzeln die Damen, die im gleichen Atemzug auf ihre Erfolge bei Wettbewerben verweisen. Das Gesellige kommt auch nicht zu kurz: Neben Tagesausflügen gehört auch alle zwei Jahre ein Wochenendausflug zum Jahresprogramm dazu.
Die Siegerehrung nahmen Bürgermeister Norbert Trame (links) und der Höckeler Schützenpräsident Gregor
Friemerding (rechts) nahmen die Pokalübergabe vor. Foto: Schützenverein Höckel
32. Vergleichsschießen
Schützenverein Voltlage-Weese übertrumpft Höckel
Voltlage. Der Schützenverein Voltlage-Weese hat das Vergleichsschießen der beiden Voltlager Vereine für sich entschieden.
Sechs von insgesamt neun Wettbewerben gingen an Voltlage-Weese, der Schützenverein Höckel als Ausrichter des Wettbewerbs stand dreimal auf dem Treppchen bei der 32. Auflage des Vergleichsschießens.
Neuer Pokal für Damenmannschaften
Spannende Wettbewerbe erlebten die Schützen und die Zuschauer auf dem Schießstand der Höckeler Schützenhalle. Die Beteiligung sei wieder gut gewesen, wie es hinterher hieß. Nach dem Ende der Durchgänge nahm der Höckeler Präsident Gregor Friemerding die Siegerehrung vor, an der auch Bürgermeister Norbert Trame teilnahm. Er gratulierte nicht nur den besten Voltlager Schützen, sondern spendierte im Namen der Gemeinde auch einen neuen Pokal, um den künftig die Damenmannschaften kämpfen werden.
Die Ergebnisse
Jugend: Mannschaft: 1. Schützen Voltlage-Weese 261,7 Ringe, 2. Höckel 253,2; Einzelpokal: 1. Xenja Hoffmann (Schützenverein Voltlage-Weese) 53,3, 2. Marleen Ameling (Schützenverein Höckel) 50,9.
Damen: Mannschaft: 1. Schützenverein Höckel 313,1, 2. Voltlage-Weese 306,0; Einzelpokal: 1. Stephanie Mertens (Schützenverein Voltlage-Weese) 83,5, 2. Jennifer Berling (Schützenverein Höckel) 83,3. Schützen: Mannschaft: 1. Schützenverein Höckel 502,7, 2. Voltlage-Weese 497,9: Einzelpokal: 1. Stefan Schuckmann, (Schützenverein Voltlage-Weese) 83,5, 2. Julian Brockmeyer Voltlage-Weese83,2. Altersklasse: Mannschaft: 1. Schützenverein Höckel 415,7, 2. Voltlage-Weese 399,7; Einzelpokal: 1. Gerald Brackmann (Schützenverein Voltlage-Weese) 82,6, 2. Detlef Pille (Voltlage-Weese) 82,5. Einzelpokale Pistole: 1. Detlef Pille (Schützenverein Voltlage-Weese) 27,2. Michael Mertens (Voltlage-Weese) 26.
Die erfolgreichen Schützen des Samtgemeindepokalschießens wurden von Hildegard Schwertmann-Nicolay (Vierte von rechts) und Norbert Wulfern (Zweiter von rechts) mit Pokalen ausgezeichnet. Foto: Herbert Kempe
Voltlage. Einen spannenden Verlauf nahm das Samtgemeindepokalschießen der neun Schützenvereine der Samtgemeinde Neuenkirchen. Ausrichter war in diesem Jahr der Schützenverein in Höckel.
Präsident Norbert Wulfern konnte neben Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay zahlreiche Schießsportfreunde und auch einige amtierende Schützenköniginnen und -könige im Schießstand in Höckel.
Wulfern bedankte sich besonders bei den vielen Helfern und Schießwarten, die für einen reibungslosen Ablauf der zweitägigen Veranstaltung gesorgt hatten.
Die Grüße der Samtgemeinde Neuenkirchen überbrachte Bürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay. Sie bedankte sich beim Schützenverein Höckel für die Durchführung des Schießens sowie bei allen Schützenvereinen für die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen.Die erfolgreichen Mannschaften und Schützen erhielten dann von Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay und vom Präsidenten Norbert Wulfern die Pokale.
Die Ergebnisse des Samtgemeindepokalschießens:
Damenklasse Mannschaft: 1. Schützenverein Merzen 206,6 Ringe, 2. Schützenverein Südmerzen 203,3 Ringe, 3. Schützenverein Ost- und Westeroden 203,0 Ringe, 4. Schützenverein Voltlage-Weese 202,2 Ringe, 5. Schützenverein Engelern-Schlichthorst 201,1 Ringe, 6. Schützenverein Höckel 201,1 Ringe, 7. Schützenverein Neuenkirchen 200,0 Ringe, 8. Schützenverein Plaggenschale-Döllinghausen 199,7 Ringe.
Damen Einzelpokal: 1. Ute Heimbrock, Schützenverein Merzen 103,1 Ringe, 2. Eva Trienen, Schützenverein Ost- und Westeroden 102,8 Ringe.
Altersklasse Mannschaft: 1. Schützenverein Neuenkirchen 205,8 Ringe, 2. Schützenverein Merzen 205,7 Ringe, 3. Schützenverein Südmerzen 205,3 Ringe, 4. Schützenverein Höckel 205,3 Ringe, 5. Schützenverein Engelern-Schlichthorst 204,2 Ringe, 6. Schützenverein Plaggenschale-Döllinghausen 204,1 Ringe, 7. Schützenverein Voltlage-Weese 201,4 Ringe, 8. Schützenverein Ost- u. Westeroden 197,9 Ringe, 9. Schützenverein Vinte 197,7 Ringe.
Altersklasse Einzelpokal: 1. Stefan Töben, Schützenverein Südmerzen 105,2 Ringe, 2. Helmut Vallo, Schützenverein Neuenkirchen 104,7 Ringe.
Schützenklasse Mannschaft: 1. Schützenverein Voltlage-Weese 205,0 Ringe, 2. Schützenverein Engelern-Schlichthorst 204,6 Ringe, 3. Schützenverein Plaggenschale-Döllinghausen 203,6 Ringe, 4. Schützenverein Südmerzen 203,5 Ringe, 5. Schützenverein Neuenkirchen 202,4 Ringe, 6. Schützenverein Vinte 200,4 Ringe, 7. Schützenverein Merzen 199,7 Ringe, 8. Schützenverein Höckel 197,4 Ringe, 9. Schützenverein Ost- und Westeroden 196,6 Ringe.
Schützen Einzelpokal: 1. Michael Mertens, Schützenverein Voltlage-Weese 104,0 Ringe, 2. Patrick Wagner, Schützenverein Neuenkirchen 104,0 Ringe.
31 Vergleichsschießen der Vereine
Jugendteam aus Voltlage-Weese schlägt Höckel
Am Ende des 31. Vergleichsschießens der beiden Voltlager Schützenvereine nahm Bürgermeister Bernhard Egbert
(Dritter von rechts) die Siegerehrung vor. Foto: Schützenverein Voltlage-Weese
Voltlage. Welcher Schützenverein trifft besser? Voltlage-Weese? Oder Höckel? Antworten
gab es wieder beim Wettstreit der beiden Vereine.
Das 31. Vergleichsschießen zwischen den Schützenvereinen Voltlage-Weese und Höckel war erneut eine spannende Angelegenheit. Insgesamt bewerteten die Verantwortlichen nach den Wettkämpfen die Veranstaltung als einen vollen Erfolg.
Die Jugendmannschaften starteten mit den Wettbewerben. Dabei konnte die Jugend des Schützenvereins Voltlage-Weese mit 301,1 Ringen den Nachwuchs des Höckeler Vereins schlagen, der insgesamt 297,2 Ringe erreicht hatte. Die Pokale für die beste Einzelleistung durften Timo Ahrens für Höckel (52,5 Ringe) und Kevin Felsing für Voltlage-Weese (51,8 Ringe) entgegennehmen.
Auch die Minis beider Vereine nahmen an dem Vergleichsschießen teil. Sie maßen sich im Schießen mit dem Laser-Gewehr. Hier siegte Julian Mertens (Schützenverein Voltlage-Weese, 47,0 Ringe) vor Luca-Sophie Strübbe (Schützenverein Höckel, 45,2 Ringe).
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Beim anschließenden Schießen in der Damenklasse setzte sich das Team aus Höckel mit 307,5 Ringen gegen Voltlage-Weese (302,6 Ringe) durch. In der Schützenklasse gewann Voltlage-Weese mit 483,7 Ringen den Pokal, die Mannschaft aus Höckel erreichte 297,9 Ringe. In der Altersklasse sicherte sich Höckel den Mannschaftspokal mit 408,6 Ringen, Voltlage-Weese hatte mit 289,3 Ringen keine Chance auf die Trophäe.
Die Einzelpokale gingen an folgende Teilnehmer: Damen:Stephanie Mertens (82,6 Ringe), Anne Stricker (81,3); Schützen: Johannes Ameling (81,5), Michael Mertens (80,5); Altersklasse: Stefan Schluchter (82,8), Herbert Kastner (81,8); Pistole: Matthias Sall (27), Werner Gerweler (26).